Behördenübergreifende digitale Identifikation etablieren
Zielbild: Ein staatlich anerkannter elektronischer Identifikationsnachweis (E-ID) ermöglicht den Einwohnerinnen und Einwohnern der Schweiz, mittels eines digitalen Nachweises ihre Identität zu belegen. Der Bund ist Aussteller der E-ID und garantiert den Betrieb der nötigen Vertrauensinfrastruktur. Die gesetzlichen Grundlagen sind geschaffen und die Gemeinwesen verwenden die E‑ID flächendeckend.
Der Bund betreibt ein Authentifizierungssystem bei dem die E-ID als Zugangsmittel zu angeschlossenen Diensten oder Anwendungen genutzt werden kann. Dieses System zur Authentifizierung steht Bund, Kantonen und Gemeinden zur Verfügung und unterstützt die Mehrfachnutzung von elektronischen Identitäten in der Schweiz.
Die Nutzung der Vertrauensinfrastruktur steht allen offen, so dass weitere staatliche und private Stellen digitale Nachweise anbieten. Entsprechende Standards für Nachweise aus dem Behördenwesen sind etabliert.
Initiativmassnahmen
E-ID Gesetzgebungsprojekt und Pilotprojekte
Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz sollen sich im Internet sicher identifizieren können. Dafür ist ein staatlich anerkannter elektronischer Identifikationsnachweis (E-ID) erforderlich. Der Bund soll die staatliche E-ID ausstellen und für den Betrieb der nötigen Vertrauensinfrastruktur verantwortlich sein. Neben der Erarbeitung der Rechtsgrundlagen (E-ID-Gesetz) werden für die Vertrauensinfrastruktur Technologien erprobt. In diesem Zusammenhang werden verschiedene Pilotprojekte durchgeführt: Die Bundeskanzlei (BK) überprüft die Machbarkeit eines elektronischen Ausweises für Mitarbeitende des Bundes (Proof of Concept ePerso). Das Bundesamt für Strassen (ASTRA) und die Vereinigung der Strassenverkehrsämter (asa) testen einen elektronischen Lernfahrausweis, mit dem Ziel, auch andere Verkehrszulassungen als elektronische Nachweise anbieten zu können. Hinzu kommt eine Reihe von kantonalen und privaten Pilotprojekten.
Leistungsverantwortliche Organisation: Bundesamt für Justiz (BJ)
Kontakt: Urs Paul Holenstein
Endtermin: 13.12.2024
Umsetzung eines nationalen Authentifizierungssystems für Behörden AGOV
Der Bund betreibt ein Authentifizierungssystem bei dem die E-ID als Zugangsmittel zu angeschlossenen Diensten oder Anwendungen genutzt werden kann. Dieses System zur Authentifizierung steht Bund, Kantonen und Gemeinden zur Verfügung und unterstützt die Mehrfachnutzung von elektronischen Identitäten in der Schweiz. Vorgesehen ist eine Pilotierung eines Identitätsverbunds inklusive CH-LOGIN und kantonaler Identitätsprovider (IdP) im Jahr 2023 und die operative Nutzung ab 2024.
Leistungsverantwortliche Organisation: Bundeskanzlei (BK)
Kontakt: Philipp Dasen
Endtermin: 31.12.2027
Erarbeitung der inhaltlichen Standardisierung Verifiable Credentials (digitale Nachweise)
Um die Ausgabe und Nutzung von digitalen Nachweisen im Umfeld der Verwaltung zu fördern, ist eine frühe Standardisierung wichtig. Eine DVS-Prioritätsliste von digitalen Nachweisen (VC) aus dem Behördenumfeld wird geführt. In einer Merkmalsliste werden alle benötigten Merkmale der Nachweise zur exakten Definition zusammengetragen, referenziert oder beschrieben. Aus dieser Liste wird anschliessend die Zusammenstellung einzelner Nachweise mithilfe von Stakeholdergruppen erarbeitet und überprüft. Das Gesamtergebnis nennt sich VC-Katalog und wird menschen- wie auch maschinenlesbar bereitgestellt.
Leistungsverantwortliche Organisation: Geschäftsstelle DVS
Kontakt: Marcel Kessler
Endtermin: 26.04.2024
Offener Standard für interoperable E-ID
Basierend auf einem PoC «Interoperabilitätslayer zwischen der eID+ des Kantons Schaffhausen und der eZug der Stadt Zug» wurde ein offener Standard entwickelt, der es erlaubt, alle PKI-basierten E-IDs interoperabel zu machen. Parallel wurde eine Umfrage bei allen Kantonen über die gesetzliche Basis für die Verwendung anderer E-IDs durchgeführt und es wurde ein Leitfaden erarbeitet, anhand dessen Kantone und Gemeinden die für den Einsatz von E-IDs erforderlichen gesetzlichen Grundlagen erarbeiten können. Im Rahmen der Umsetzung dieser Initiativmassnahme wurden Rechtsabklärungen für den Anschluss kantonaler Behörden an das AGOV-Portal des Bundes gemacht. Diese erste Massnahme ist abgeschlossen.
Leistungsverantwortliche Organisation: Kanton AR
Kontakt: Titus Fleck
Endtermin: 31.12.2025
PoC d’implémentation de la SSI dans une demande prestation en ligne
Das Vorhaben des Kantons Waadt untersucht die Integration und Nutzung einer SSI-Lösung in sein E-Government-System (Proof of Concept der SSI-Implementierung beim Betreibungsregisterauszug). Der PoC umfasst die technische Grundlage einer Vertrauensinfrastruktur und prüft die Ausstellung und Nutzung verschiedener digitaler Nachweise (verifiable credentials).
Leistungsverantwortliche Organisation: Kanton Waadt
Der PoC ist erfolgreich abgeschlossen.
PoC Thurgauer Digitaler Kultur- und Freizeitpass
Im Rahmen eines Proof of Concept wird basierend auf der staatlichen E-ID der Thurgauer Digital Kultur- und Freizeitpass entwickelt. Mit dem Kultur- und Freizeitpass werden Abonnemente für ausgewählte (Pilotphase) öffentlich-rechtliche Einrichtungen wie Museen oder Sportanlagen abgeschlossen werden können. So wird beispielsweise der Zugang zu Sporteinrichtungen wie Hallenbäder, Eishallen, Freibäder oder die Vermietung von Sportmaterial erleichtert werden.
Leistungsverantwortliche Organisation: Kanton Thurgau
Kontakt: Reto Schubnell
Endtermin: 15.03.2023 - dieser Termin konnte eingehalten werden. Die Initiativmassnahme «PoC Thurgauer Digitaler Kultur- und Freizeit Pass» wurde anschliessend um eine Massnahme - TG4U - erweitert. Die Lösung dient als generischer Ansatz im Sinne eines Blueprints mit welchem ebenfalls Tourismusverbände, Kultureinrichtungen sowie andere Kantone und Gemeinden eine Lösung mit Mehrwert erhalten.